1. Tanzkurs 1898
 
Was ist das für ein Klingen
In Gerbers hohem Haus?
Welch’ frohe Klänge dringen
In die Stille Nacht hinaus?
 
Ich seh’ Gestalten schweben
Am Fenster hell vorbei,
Will mich hinauf begeben
Zu sehen, was es sei.
 
Ich trete in die Türe;                                     
Da flutet mir ein Glast
Entgegen aus dem Saale,
Dass mich ein Schwindel fasst.
 
Da rauscht das Jugendleben
So ganz nach meinem Sinn;
Die flinken Paare schweben
Im Saale her & hin.                                       
 
Gott Amor in der Ecke
Zielt scharf & lächelt still:                            
Er weiss, die Pfeile treffen
Wen & wohin er will.                                    
 
Nicht lange kann ich schauen
Das frohe Treiben hier;
Die Freude weckt im Herzen
Wehmütges Sinnen mir.
 
Ich denk’ an alte Zeiten,
An alte Freud’ zurück:
Verschwunden jene Tage!
Verschwunden Jugendglück!