Nach Vaters Tod, 1911
Wir haben ihm die Augen zugedrückt,
Die kaum noch liebevoll uns angeblickt.
Wir werden ihre Sterne nie mehr sehn,
Und können dieses Rätsel nicht verstehn.
Wo ist nun deine Seele hingegangen,
Die wir noch erst in diesem Leib umfangen?
Hat sie den Weg zur ewgen Ruh genommen?
Ist neues Leben ihr im Licht erglommen?
Wir stehn und fragen nach dem alten Gott;
Und wenn der Kinderglaube ward zum Spott,
Hier ist die Brücke! Schliess die Augen zu,
Und geh hinüber, wenn du kannst, in Ruh!
Wir wissen nicht, warum er von uns eilte,
Und länger nicht in diesem Land verweilte.
Doch hat er uns, was wir nun freudig fassen,
Sein Bestes, seine Liebe, hiergelassen.
Einst sehen unsre Augen wieder klar,
Dann schwillt die Freude, dass er unser war.
Nach diesen langen Stunden Bitterkeit
Zu Dankgebeten löst sich unser Leid.